Starker Buchener Auftritt wird nicht belohnt
Handball-Bezirksliga: Buchen unterliegt im Odenwaldderby knapp mit 31:27 – Nach Ostern zuhause gegen die HSG Hohenlohe
Buchen spielt stark, Buchen kämpft leidenschaftlich, Buchen zeigt tollen Teamgeist – und Mosbach gewinnt. In einem Derby, in welchem die Rollen im Vorfeld so klar verteilt waren wie lange nicht in den letzten Jahren, bringt der abstiegsbedrohte TSV Buchen den Aufstiegsaspiranten aus der Kreisstadt an den Rande einer Niederlage, hat aber am Ende beim 31:27 doch das Nachsehen. Zwei „Bonuspunkte“ im Abstiegskampf bleiben den Buchenern damit verwehrt und der TV Mosbach kann allmählich mit der Landesligaplanung beginnen.
Mit dem Heimsieg der Vorwoche im Rücken startete Buchen beherzt ins Spiel. Die Vorgabe von Trainer Sebastian Wiener, das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten, wurde bravourös erfüllt. Die Gäste konnten anfangs den Rhythmus vorgeben und hatten bis zum 7:8 stets die Nase vorn. Sichtlich überrascht ob der couragierten Vorstellung der Buchener zog Mosbachs Coach Dumitru Cartos nach 20 Spielminuten die grüne Karte um seine Mannen neu einzustellen. Tatsächlich gelang es den Hausherren in der Folge, den Spielstand zu ihren Gunsten zu wenden und so ging es mit einem knappen 15:14 in die Katakomben der Jahnhalle. In der engen Partie schien in beide Richtungen alles möglich zu sein. Unter den gegebenen Vorzeichen war das Halbzeitergebnis aus Buchener Sicht absolut als Teilerfolg zu werten. Als es den favorisierten Mosbachern auch nach dem Seitenwechsel nicht gelang, sich entscheidend abzusetzen, wuchs bei den Buchenern der Glaube an die mögliche Sensation. Spätestens als beim 18:19 die Buchener Führung wiederhergestellt war, keimte zusehends Nervosität bei den Mosbacher Akteuren. Die Gäste, die befreit und ohne Druck aufspielen konnten, spulten diszipliniert ihr Programm ab und hatten bis zur 52. Spielminute gar einen 2-Tore-Vorsprung inne. Dann jedoch gab eine Aneinanderreihung unglücklicher Umstände dem Spiel die entscheidende Wendung. Zunächst wurde Buchens Linksaußen Basti Beck siebenmeterreif aus der Luft geholt, was das Neckarsulmer Schiedsrichtergespann ebenso wenig ahndete wie ein glasklares Fußspiel des TVM im Gegenzug. Mit der Brechstange und ein wenig Wurfglück konnte in dieser Phase Mosbachs Yannick Somogyi das Leder zweimal im Buchener Gehäuse unterbringen. So lag beim 28:27 das Momentum wieder bei den Hausherren. Ganz abschütteln konnten sie ihre Nervosität aber noch immer nicht, was die nächste hitzige Situation deutlich machte: In einer Unterbrechung gerieten Buchens Christoph Schmitt und Mosbachs Sven Qualen aneinander. Ein Stoßen von Qualen werteten die Schiedsrichter hierbei als Tätlichkeit und bestraften es mit einer roten Karte. Dass sie von einem Bericht und der damit verbundene Sperre absahen, begründeten die Unparteiischen damit, dass sie die Handlung als „reflexartig“ einstuften. Nach dieser Aufregung der Schlussminuten fand der TV Mosbach schneller zurück in die Spur, konnte über Strafwürfe seinen Vorsprung noch auf 31:27 ausbauen und durfte letztlich seinen 15. Saisonsieg feiern.
Obwohl die Buchener einen ihrer besten Auftritte dieser Saison hinlegten, fehlt am Ende einmal mehr das Quäntchen, das den Unterschied macht. Ein Sieg wurde vor der Partie zwar von wenigen erwartet, war aber absolut möglich und er wäre auch verdient gewesen. Rechnerisch ist somit ein Abstieg für die Buchener nach wie vor möglich und das rettende Ufer ein paar Pünktchen entfernt. Wenn die starke Leistung vom Wochenende über das spielfreie Osterwochenende hinweg konserviert werden kann, darf Handball-Buchen aber durchaus optimistisch sein.
Das Restprogramm des TSV Buchen: HSG Hohenlohe (H), TSB Horkheim 2 (A), TSG Heilbronn (H), TV Hardheim 2 (H).
Es spielten und trafen: Nirmaier, Theobald (beide Tor), Weber, Kraft (4), Gremminger, Große (3), Klajda (3), Beck (2), Weis (1), Schmitt (3 Tore/davon 2 Siebenmeter), Röckel (10/3), Dosch (1).