Es fehlt überall ein kleines bisschen
Buchen verliert seine erste Landesligapartie – Am Sonntag geht es erneut in fremder Halle um Punkte
Ein Auftakt nach Maß sieht anders aus. Diese Floskel könnte man für das erste Saisonspiel der Landesliga Herren verwenden. Irgendwie passt sie aber auch zur gesamten Situation rund um den Auftakt in 50. Saison der Buchener Handballer. Doch, und damit kommen wir gleich zur nächsten Floskel, „die Wahrheit liegt auf dem Platz“. Eine Feststellung die so banal klingt und doch den Nagel auf den Kopf trifft. In Hallen und auf Sportplätzen, vom Cricket in Australien bis zum American Football in den USA. Immer wieder bereiten sich Teams vor, trainieren hart und oft. Doch am Ende muss man im richtigen Moment, die richtigen Dinge tun.
Um herauszufinden was aktuell der Buchnener Handballwahrheit entspricht ging es am Tag der deutschen Einheit nach Hemsbach an die Bergstraße. Das Team von Sebastian Wiener sollte aber nicht alleine Reisen. Nachdem aufgrund der Buchener Hallenproblematik der Saisonstart mittlerweile mehrfach nach hinten verschoben werden musste, war die Handballsehnsucht groß und gemeinsam mit der Mannschaft reiste eine Schlagkräftige Truppe Unterstützer im Reisebus und zusätzlich dem Vereinsbus mit an die hessische Grenze.
Aber zurück zur Suche nach der Wahrheit. Mit Hemsbach hatte sich der Spielplanarchitekt einen knackigen Gegner für die erste Landesligapartie ausgesucht. In der vergangenen Saison wurden die Bergsträßler nämlich Dritter und spielten beinahe die komplette Saison um den Aufstieg. Eine echte Standortbestimmung also für die Männer aus dem Odenwald und quasi ideal um die „Wahrheit“ herauszufinden.
Der Start in die Partie gelang einigermaßen. Beide Teams tasteten sich zuerst einmal ab und fühlten bei den Unparteiischen vor, sodass die ersten beiden Treffer durch Strafwürfen aus sieben Meter Torentfernung fielen – Spielstand 1:1. Simon Röckel fand die Einstellung zum Spiel am schnellsten und legte zur ersten und leider auch einzige Buchener Führung vor. In der Folge brachten die Schiedsrichter Farbe ins Spiel und ebenfalls Simon Röckel durfte bereits früh auf der Bank Platz nehmen. Die Hausherren ließen sich das natürlich nicht nehmen und legten zum 6:2 vor bis der Bestrafte wieder mitmischen durfte. Der TSV blieb dran, es fehlte aber immer wieder das letzte Quäntchen Überzeugung in den Aktionen. Bis zur Halbzeit hatten die Gastgeber somit noch einmal drei zusätzliche Treffer zwischen sich und die Mannen in grün-weiß gebracht. Halbzeitstand 16:9.
Im Handball ist selbstverständlich einiges möglich und mit dieser Einstellung wollten die Buchener den zweiten Durchgang angehen. Die ersten Minuten klappte das Unterfangen „rankämpfen“ auch relativ gut. Die Aggressivität auf der defensiven Seite des Balles stimmte nun und die Gastgeber zeigten sich überrascht von so viel Gegenwehr. Ballverluste auf Hemsbacher Seite und vier schnelle Tore auf TSV-Seite brachten die „Reisegruppe Wiener“ wieder heran. Doch noch bevor man realisieren konnte, dass man beinahe wieder in Schlagdistanz war, kippte die Partie erneut zurück.
Vier falsche Entscheidungen im Angriff sowie eine unnötige Zeitstrafe sorgten für sieben Gegentore ohne eigenen Treffer und einen 27:15 Rückstand in der 47. Spielminute. Jetzt war die Partie tatsächlich gelaufen und einzig die mitgereisten Buchener sorgten noch für Stimmung. Beide Trainer erkannten nun die Situation und schalteten einen Gang zurück um die Belastungen zu verteilen. Für den TSV war zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu holen und Spieler bekamen nun ihre Minuten. Um 19 Uhr und 19 Minuten stand die Auftaktniederlage für die Buchener dann fest. Mit 30:22 musste man sich in Hemsbach geschlagen geben.
Doch wie steht es nun um die Buchener Handballwahrheit? Eigentlich nicht so schlecht könnte man resümieren. Die kleinen Pausen innerhalb des Spiels sind vielleicht noch etwas zu lang und die Selbstverständlichkeit in den Aktionen fehlt noch etwas. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Bezirksliga und Landesliga Spitzenfeld. Jedoch ohne, dass es ein himmelweiter Unterschied ist. Kleine Fehler geben den Ausschlag und müssen nun abgestellt werden.
Viel Zeit zur Niederlagenverarbeitung bleibt jedoch nicht. Bereits am Sonntag wartet die TG Laudenbach auf den TSV Buchen. Im nächsten Auswärtsspiel an der Bergstraße muss man sich nun auf die positiven Dinge aus der Hemsbachpartie besinnen um die ersten Punkte einzuheimsen.
Zum Schluss geht natürlich noch ein großer Dank an alle mitgereisten, die das Team bis zum Schluss lautstark unterstützt haben.
Es spielten: Nirmaier (Tor), Neubauer (Tor), Weber J. (2), Weber R. (1), Große (3), Weis (2), Beck, Fürst (1), Schmitt (3), Röckel (6/2), Weimer (3), Dosch (1)